Transaktionen
„Warum reagierst du jetzt so? Ich habe doch nur gefragt.“
Jeder Satz, jede Reaktion ist ein Stück Kommunikation. Diese kleinste Einheit der Kommunikation nennen wir „Transaktion“: Wer sagt was – und aus welchem inneren Zustand heraus? Und warum reagieren wir manchmal so heftig auf einen scheinbar einfachen Satz?Jeder Mensch hat drei innere „Ich-Zustände„. Wenn jemand aus dem Eltern-Ich spricht, klingt er oder sie vielleicht kritisch oder fordernd. Dadurch kann sich der oder die andere in ihrem oder seinen Kind-Ich-Zustand angesprochen fühlen und reagiert dann vielleicht trotzig-verletzt. Oder der-/diejenige wehrt sich dagegen, sich klein gemacht zu fühlen, und reagiert ebenfalls kritisch-abwertend. So entsteht oft das: Missverständnis, Konflikt, Drama.
Lea sagt zum Beispiel zu ihrem Partner Paul: „Hast du jetzt eigentlich endlich mal die Garage aufgeräumt? Ich sag dir das schon seit Wochen“. Sie klingt dabei kritisch und abwertend. Paul reagiert: „Was soll ich denn eigentlich noch alles tun? Ich kann es dir einfach nicht recht machen. Du klingst wie meine Mutter.“ – und wahrscheinlich wird er die Garage heute erst recht nicht aufräumen.
In der Therapie geht es darum, solche Transaktionen bewusst wahrzunehmen und zu verstehen:
Wer spricht da gerade in mir – und wen spreche ich beim anderen an? Wenn Sie lernen, bewusst aus Ihrem Erwachsenen-Ich zu kommunizieren, verändern sich Gespräche spürbar: weniger Reiz, mehr Klarheit – und endlich echte Verbindung, besonders in Partnerschaften.
Paul könnte zum Beispiel wahrnehmen, dass er sich klein gemacht fühlt, und das ansprechen – „Ich höre, dass du dich ärgerst. Es ist insgesamt so viel zu tun, können wir darüber sprechen, was für uns beide gerade am wichtigsten ist?“ – er muss also, wenn er es rechtzeitig bemerkt, nicht aus dem Kind-Ich reagieren. Oder Lea könnte gleich anders beginnen: „Ich habe mich heute geärgert, weil ich in der Garage nicht an die Garten-Geräte drankomme. Ich weiß, du hast viel zu tun, aber was für eine Lösung können wir dafür finden?“ – damit wird Paul nicht in sein Kind-Ich eingeladen und beide können besser nach Lösungen suchen.